Im Großen Krieg
Jahr 1914
Bereits am 03.09.1914 meldete sich Winkler beim IV. Armeekorps in
Magdeburg und tritt als Musketier am 09.09.1914 in den Militärdienst
ein.
Jahr 1915
Am 04.01.1915
erfolgte die Versetzung zum 4. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr.
72. Hier wurde der
Musketier Winkler in der 2. Kompagnie untergebracht. Bereits am
21.03.1915 erfolgte die Versetzung zur 2. Kompagnie des Reserve
Infanterie Regiment Nr. 223. Mit diesem Regiment zog der junge
Konstantin Winkler am 31.05.1915 in den Krieg, genauer gesagt nach
Galizien an die Ostfront. Am 14.05.1915 wurde Winkler in das K.u.K.
Feldspital 11/4 gebracht und am 17.05.1915 als geheilt entlassen.
Nach Rückkehr bei seinem Regiment war er vom
31.05.1915 - 14.11.1916 bei schweren Kämpfen in Galizien im Einsatz.
Aufgrund seiner Leistungen wurde Konstantin Winkler am 08.08.1915 zum
überzähligen Gefreiten und am 11.09.1915 zum etatmäßigen Gefreiten
befördert.
Jahr 1916
Bereits im Jahr 1916 merkte Winkler, dass seine Zukunft bei den
fliegenden Einheiten liegt. Er bat um Versetzung zur Fliegertruppe.
Aber erst Ende des Jahres wurde seinem Wunsche entsprochen und es
erfolgte am 14.11.1916 die Versetzung zum Armeeflugpark Süd. Hier
wurde ihm am 29.11.1916 das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen.
Jahr 1917
Am 04.05.1917 wurde er endlich zur weiteren Ausbildung als
Flugzeugführer zur Flieger - Ersatzabteilung 10 nach
Böblingen kommandiert. Hier erfüllte er die
prüfungsrelevanten Aufgaben (I. Bedingung am 12.07.1917, V.
Bedingung am 06.08.1917, XVI. Bedingung am 16.11.1917) um
als Flugzeugführer am 29.11.1917 zum Armeeflugpark 2 an die
Front zurückzukehren. Am 19.12.1917 kam endlich die
Kommandierung zur einer Fronteinheit. Die Schutzstaffel 10
hatte Bedarf an einem Flugzeugführer gemeldet, sodass der
junge Konstantin Winkler am 17.01.1918 zur Schutzstaffel 10
nach Escaufourt/Flandern versetzt wurde. |
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Jahr 1918
Bei der Schutzstaffel 10 wurde er am 27.01.1918 zum etatmäßigen
Unteroffizier befördert. Winkler nahm bei der Schusta 10 bei den
Kämpfen in der Siegfriedstellung teil, sowie bei der
Vorbereitungszeit für die große Schlacht in Frankreich. Hier wurde
ihm am 27.02.1918 das preußische Flugzeugführerabzeichen verliehen.
Als am 10.03.1918 der Flugzeugführer Hermann Märzhäuser bei einem
Versuchflug in der Heimat tödlich abstürzt, wird Konstantin Winkler
neuer Flugzeugführer des Fliegerschützen Heinrich Beckedorf´s. Auf
einem Foto im März zeigen sich beide in guter Stimmung auf dem
Flugplatz Bertry. Leider dauerte diese Fliegerehe nicht lange.
Winkler musste aufgrund gesundheitlicher Probleme (starkes Rheuma)
den Frontdienst quittieren und wurde am 13.04.1918 in die Heimat,
genauer gesagt zur Flieger-Ersatzabteilung 12 nach Cottbus versetzt.
Da sich auch hier das Rheuma nicht wesentlich verbesserte, musste
Winkler am 24.05.1918 das Kriegslazarett 22 A in Gesundbrunnen bei
Pirna aufsuchen. Hier konnte Winkler erstmals das Rheuma behandeln
lassen. Am 08.07.1918 wurde er wieder zur Truppe entlassen und
meldete sich sogleich bei der FEA 12 in Cottbus zurück.
Hier musste er kurze Zeit später miterleben, wie zwei seiner
Kameraden (Leutnant Gehricke und Leutnant Broszehl) am 27.07.1918
bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückten. 4 Tage später, am
31.07.1918 erfolgte die Beisetzung. Konstantin Winkler flog eine
Ehrenrunde während der Beisetzung der abgestürzten Kameraden. Dabei
versagte leider der Flugzeugmotor. Es trat Vergaserbrand ein, der
ihn zwang, niederzugehen. Geschmückt mit einem Trauerflor flog er im
Gleitflug der Halle zu, wobei die Flamme schon aus dem Apparat
herausschlug. Da er an derselben zu zerschellen drohte, riss er
seinen Apparat noch einmal in die Höhe, der sich aufbäumte und über
die Halle hinwegschwang. Trotz der totbringenden Flammen versuchte
er wie immer sein Bestes, um seinen Beobachter Leutnant Kurt Skerath und
sich zu retten. Mit den letzten Kräften, trotz Todeskampf, kaum 20
Meter vorm rettenden Ziel entfernt, explodierte die Maschine mit ca.
200 kg Benzol in der Luft, wobei der kühne Flieger mit seinem
Beobachter, einem Offizier und Freund, der schon an der Front mit ihm zusammen
war, in den Flammen umkam. Man fand Konstantin Winkler verbrannt
unter den Trümmern, Hände und Füße noch am Steuer haltend.
Ein paar Tage darauf wird Konstantin Winkler auf dem Ehrenteil des
Friedhofs Cottbus-Süd mit militärischen Ehren beigesetzt.
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Wir haben ihn nicht
vergessen.
Der Verfasser
Vielen Dank an den Neffen von Konstantin Winkler, Herrn
Walter Winkler, für die Bereitstellung aller Informationen.
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