Kurt Hermann Hohenberger wurde am 13.5.91 als
Sohn des damaligen bayerischen Hauptmanns und Brigadeadjutanten
Hermann Hohenberger und seiner Ehefrau Laura Rosa, geb. Bumiller, in
Metz geboren. Kurt besuchte zuerst die Volkschule in Metz, dann
Fürth bei Nürnberg, und Berg. Im Frühjahr 1901 kam er in die
Kadettenanstalt Karlsruhe. Im April 1906 erfolgte seine Versetzung
zur Preußischen Hauptkadettenanstalt Groß – Lichterfelde bei Berlin.
Nach bestandenem Abitur wurde Kurt Hohenberger im März 1910 dem 2.
Lothringischen Feld-Artillerie Regiment 34 in Metz als Portepe
Fähnrich überwiesen. Nach kurzer Zeit besuchte er die Kriegsschule
in Danzig. Anfang 1911 kam er zum Regiment zurück und wurde kurz
darauf als Leutnant (Patent Juni 09) zur reitenden Abteilung
versetzt. Im Regiment machte er bis zum Kriegsausbruch Dienst mit
folgenden Unterbrechungen.
1912 Kommando zur Schießschule
Jüterbog Kommando zur Gewehrfabrik Erfurt 1913 Kommando zur
B.A.K. (Flak) Schießkurs in Jüterbog und Swinemünde
Im
Frühjahr 1914 wurde Kurt Hohenberger vom XVI Armeekorps zum Training
für den Offiziersfünfkampf für die im Jahr 1916 in Berlin
beabsichtigten Olympiade nach Berlin (MTA) entsandt.
Nach
Kriegsbeginn war Leutnant Kurt Hohenberger an der Front. Er war als
Flakzugführer, Kompagnieführer, Batterieführer hauptsächlich beim 2.
Lothringisches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 34 und beim 5.
Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 144 eingesetzt. Am 18.06.1915
erfolgte die Beförderung zum Oberleutnant sowie das Eiserne Kreuz 2.
Klasse am 20.06.1916. Nach reiflichen Überlegungen und mehrfachen
Verletzungen wechselte Oberleutnant Kurt Hohenberger zur
Fliegertruppe.
Er wurde am 03.02.1917 zur
Fliegerersatz-Abteilung 11 nach Brieg versetzt. Hier begann seine
Ausbildung zum Beobachter. Dann folgte am 03.03.1917 die
Beobachterschule West. Nach bestandenen Prüfungen wurde er als
ausgebildeter Beobachter dem Armee-Flugpark 13 überstellt. Hier
meldete die Fliegerabteilung 31 Bedarf an einem Beobachter, sodass
Oberleutnant Kurt Hohenberger ab 30.06.1917 bei der Fliegerabteilung
31 als Beobachter Dienst an der Ostfront tat. Zu seinen Aufgaben
zählten Artillerie – Einschießen, Bombenfliegen und Fernaufklärung.
Die Fliegerabteilung 31 kämpfte an der Ostfront, in der Nähe des
Oginski Kanal im heutigen Belarus. Am 16.09.1917 wurde Kurt
Hohenberger das Fliegerbeobachterabzeichen verliehen.
Aus dem Bericht 8591 der Armeeabteilung
Woyrsch vom 18.11.1917 folgende Bemerkung: „Der
Flugzeugbesatzung, Oberleutnant Hohenberger und Unteroffizier
Kastanmüller, beide Fliegerabteilung 31, griff am 11.11.1917 bei
Lusino einen Transportzug aus niedriger Höhe mit
Maschinengewehr-Feuer an. Für den mit Schneit durchgeführten Angriff
spreche ich der Besatzung meine Anerkennung aus. Oberbefehlshaber
Woyrsch, Generaloberst.“
Das Eiserne Kreuz 1. Klasse folgte
am 27.01.1918. Nach dem Friedensvertrag am 03.03.1918 mit dem
Russischen Reich blieb die Fliegerabteilung 31 bis April in der
Ukraine stationiert.
Da auch die Front in Palästina im
ständigen Rückzug war, und die dort stationierten deutschen
Fliegerabteilungen 300 – 305 stark dezimiert wurden, wurde Kurt
Hohenberger am 24.04.1918 dem Armee-Flugpark F überstellt. Am
18.06.1918 erfolgte die Beförderung zum Hauptmann. Die letzte
Kriegsversetzung erfolgte am 30.06.1918. Hauptmann Kurt Hohenberger
wurde als Beobachter zur Fliegerabteilung 305 überstellt. Führer der
FA 305 war Hauptmann Erich Steiner. Die Luftüberlegenheit in
Palästina hatte man schon lange an die Engländer abgegeben. Trotzdem
taten die deutschen Besatzungen ihren Dienst, immer in der Angst
über der Wüste abgeschossen zu werden. Manchmal waren es
Krankheiten, Wassermangel, oder der gekonnte Schuss eines Engländers
in der Luft, die einen deutschen Soldaten töteten. So auch am
15.09.1918. Die Besatzung Leutnant Erich Fritz (Pilot) und
Rittmeister Curt von Ziegler und Klipphausen (Beobachter und
O.z.b.V.) wurden über der Wüste in der Nähe von Azrak, Dera´a
tödlich abgeschossen. Nach dem Tod des Rittmeisters wurde Kurt
Hohenberger O.z.b.V. (Offizier zur besonderen Verwendung), die
rechte Hand des Führers der Fliegerabteilung, Hptm. Erich Steiner.
Eine weitere Auszeichnung folgte am 06.09.1918, der Eiserne
Halbmond.
Nach dem Kriege meldete sich Kurt Hohenberger
freiwillig bei den Baltikumtruppen (1. Grenz Res. Div.), wo er bis
zur Auflösung der Truppen am 31.03.20 verblieb. Nun musste der
Kriegsveteran ein neues Beschäftigungsfeld suchen und ging zuerst
zur Firma Glöckner & Co. Duisburg, in die Lehre. Verschiedene
Anstellungen folgten u. a. bei der Fa. Gebr. Röckling (Duisburg und
Hannover), Hans Kaufmann, (Düsseldorf), Bananen und Früchtevertrieb
(Bremen, Hamburg München Frankfurt Main, Kassel) sowie des
Auskunftei Schimmelpfeng. Bei diesen Firmen war Kurt Hohenberger zum
Teil in leitender Stellung tätig.
Anfang 1933 siedelte Kurt
Hohenberger aufs Land über, wo er Obst und Gemüsebau sowie eine
kleine Tierzucht betrieb. Nach Neugründung der deutschen Luftwaffe
durch Hermann Göring, meldete sich auch Kurt Hohenberger und wurde
als Hauptmann der Luftwaffe reaktiviert. In verschiedenen Stellungen
u.a. Kommandant des Flughafens Thorn, Kommandant des Flughafens
Budzyn schaffte es Kurt Hohenberger bis zum Oberst der Luftwaffe.
Nach dem 2. Weltkrieg lebte er in Karlsruhe, wo er am
31.08.1960 im Alter von 69 Jahren verstarb.
Wir haben ihn
nicht vergessen..
Der Verfasser
Auszeichnungen: EK II 20.6.16
EK I 27.1.18 Fliegerbeobachterabzeichen 16.9.17 Eiserner
Halbmond 6.9.18
Beförderungen
und Stationen (Fliegertruppe):
Oberleutnant 18.6.15 FEA 11 23.1.17 Beobachterschule West
3.3.17 AFP 13 26.6.17 FA 31 30.6.17 AFP F 24.4.18
Hauptmann 18.6.18 FA 305 20.8.18
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