Kurt Hohenberger





 
Hauptmann Kurt Hohenberger
Geboren    am 13.05.1891
Gestorben am 31.08.1960

 

Kurt Hermann Hohenberger wurde am 13.5.91 als Sohn des damaligen bayerischen Hauptmanns und Brigadeadjutanten Hermann Hohenberger und seiner Ehefrau Laura Rosa, geb. Bumiller, in Metz geboren. Kurt besuchte zuerst die Volkschule in Metz, dann Fürth bei Nürnberg, und Berg. Im Frühjahr 1901 kam er in die Kadettenanstalt Karlsruhe. Im April 1906 erfolgte seine Versetzung zur Preußischen Hauptkadettenanstalt Groß – Lichterfelde bei Berlin.
Nach bestandenem Abitur wurde Kurt Hohenberger im März 1910 dem 2. Lothringischen Feld-Artillerie Regiment 34 in Metz als Portepe Fähnrich überwiesen. Nach kurzer Zeit besuchte er die Kriegsschule in Danzig. Anfang 1911 kam er zum Regiment zurück und wurde kurz darauf als Leutnant (Patent Juni 09) zur reitenden Abteilung versetzt. Im Regiment machte er bis zum Kriegsausbruch Dienst mit folgenden Unterbrechungen.

1912 Kommando zur Schießschule Jüterbog
Kommando zur Gewehrfabrik Erfurt
1913 Kommando zur B.A.K. (Flak) Schießkurs in Jüterbog und Swinemünde

Im Frühjahr 1914 wurde Kurt Hohenberger vom XVI Armeekorps zum Training für den Offiziersfünfkampf für die im Jahr 1916 in Berlin beabsichtigten Olympiade nach Berlin (MTA) entsandt.

Nach Kriegsbeginn war Leutnant Kurt Hohenberger an der Front. Er war als Flakzugführer, Kompagnieführer, Batterieführer hauptsächlich beim 2. Lothringisches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 34 und beim 5. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 144 eingesetzt. Am 18.06.1915 erfolgte die Beförderung zum Oberleutnant sowie das Eiserne Kreuz 2. Klasse am 20.06.1916. Nach reiflichen Überlegungen und mehrfachen Verletzungen wechselte Oberleutnant Kurt Hohenberger zur Fliegertruppe.

Er wurde am 03.02.1917 zur Fliegerersatz-Abteilung 11 nach Brieg versetzt. Hier begann seine Ausbildung zum Beobachter. Dann folgte am 03.03.1917 die Beobachterschule West. Nach bestandenen Prüfungen wurde er als ausgebildeter Beobachter dem Armee-Flugpark 13 überstellt. Hier meldete die Fliegerabteilung 31 Bedarf an einem Beobachter, sodass Oberleutnant Kurt Hohenberger ab 30.06.1917 bei der Fliegerabteilung 31 als Beobachter Dienst an der Ostfront tat. Zu seinen Aufgaben zählten Artillerie – Einschießen, Bombenfliegen und Fernaufklärung. Die Fliegerabteilung 31 kämpfte an der Ostfront, in der Nähe des Oginski Kanal im heutigen Belarus. Am 16.09.1917 wurde Kurt Hohenberger das Fliegerbeobachterabzeichen verliehen.

Aus dem Bericht 8591 der Armeeabteilung Woyrsch vom 18.11.1917 folgende Bemerkung:
„Der Flugzeugbesatzung, Oberleutnant Hohenberger und Unteroffizier Kastanmüller, beide Fliegerabteilung 31, griff am 11.11.1917 bei Lusino einen Transportzug aus niedriger Höhe mit Maschinengewehr-Feuer an. Für den mit Schneit durchgeführten Angriff spreche ich der Besatzung meine Anerkennung aus. Oberbefehlshaber Woyrsch, Generaloberst.“

Das Eiserne Kreuz 1. Klasse folgte am 27.01.1918. Nach dem Friedensvertrag am 03.03.1918 mit dem Russischen Reich blieb die Fliegerabteilung 31 bis April in der Ukraine stationiert.

Da auch die Front in Palästina im ständigen Rückzug war, und die dort stationierten deutschen Fliegerabteilungen 300 – 305 stark dezimiert wurden, wurde Kurt Hohenberger am 24.04.1918 dem Armee-Flugpark F überstellt. Am 18.06.1918 erfolgte die Beförderung zum Hauptmann. Die letzte Kriegsversetzung erfolgte am 30.06.1918. Hauptmann Kurt Hohenberger wurde als Beobachter zur Fliegerabteilung 305 überstellt. Führer der FA 305 war Hauptmann Erich Steiner. Die Luftüberlegenheit in Palästina hatte man schon lange an die Engländer abgegeben. Trotzdem taten die deutschen Besatzungen ihren Dienst, immer in der Angst über der Wüste abgeschossen zu werden. Manchmal waren es Krankheiten, Wassermangel, oder der gekonnte Schuss eines Engländers in der Luft, die einen deutschen Soldaten töteten. So auch am 15.09.1918. Die Besatzung Leutnant Erich Fritz (Pilot) und Rittmeister Curt von Ziegler und Klipphausen (Beobachter und O.z.b.V.) wurden über der Wüste in der Nähe von Azrak, Dera´a tödlich abgeschossen. Nach dem Tod des Rittmeisters wurde Kurt Hohenberger O.z.b.V. (Offizier zur besonderen Verwendung), die rechte Hand des Führers der Fliegerabteilung, Hptm. Erich Steiner. Eine weitere Auszeichnung folgte am 06.09.1918, der Eiserne Halbmond.

Nach dem Kriege meldete sich Kurt Hohenberger freiwillig bei den Baltikumtruppen (1. Grenz Res. Div.), wo er bis zur Auflösung der Truppen am 31.03.20 verblieb.
Nun musste der Kriegsveteran ein neues Beschäftigungsfeld suchen und ging zuerst zur Firma Glöckner & Co. Duisburg, in die Lehre. Verschiedene Anstellungen folgten u. a. bei der Fa. Gebr. Röckling (Duisburg und Hannover), Hans Kaufmann, (Düsseldorf), Bananen und Früchtevertrieb (Bremen, Hamburg München Frankfurt Main, Kassel) sowie des Auskunftei Schimmelpfeng. Bei diesen Firmen war Kurt Hohenberger zum Teil in leitender Stellung tätig.

Anfang 1933 siedelte Kurt Hohenberger aufs Land über, wo er Obst und Gemüsebau sowie eine kleine Tierzucht betrieb. Nach Neugründung der deutschen Luftwaffe durch Hermann Göring, meldete sich auch Kurt Hohenberger und wurde als Hauptmann der Luftwaffe reaktiviert. In verschiedenen Stellungen u.a. Kommandant des Flughafens Thorn, Kommandant des Flughafens Budzyn schaffte es Kurt Hohenberger bis zum Oberst der Luftwaffe.

Nach dem 2. Weltkrieg lebte er in Karlsruhe, wo er am 31.08.1960 im Alter von 69 Jahren verstarb.

Wir haben ihn nicht vergessen..

Der Verfasser

Auszeichnungen:
EK II 20.6.16
EK I 27.1.18
Fliegerbeobachterabzeichen 16.9.17
Eiserner Halbmond 6.9.18

Beförderungen und Stationen (Fliegertruppe):
Oberleutnant 18.6.15
FEA 11 23.1.17
Beobachterschule West 3.3.17
AFP 13 26.6.17
FA 31 30.6.17
AFP F 24.4.18
Hauptmann 18.6.18
FA 305 20.8.18